2019 07 06 KillianSommer, Sonne, Ferien... und trotzdem freiwillig in der Schule ?! Zudem noch in einem fremden Land? Killian ist da ganz entspannt, zumal er sich auf das deutsch-französische AbiBac vorbereitet und das deutsche Schulsystem bereits durch einen dreimonatigen Aufenthalt am Paderborner Pelizaeus-Gymnasium kennt. Nun bilden Killian und Alina ein „Tandem“.

Das Zustandekommen dieses Mini-Austausches ist von verschiedenen Überraschungen geprägt. Eine erste Anfrage einer anderen französischen Familie für einen zweiwöchigen Aufenthalt an einer deutschen Schule war seltsamerweise ins Leere gelaufen. In der Zwischenzeit hatte sich Alina Birkhölzer mit ihrer Familie aber bereits als Gastgeber bereit erklärt und war nun überrascht über diese unvermittelte Absage. Also musste die Suche nach einem anderen französischen Austauschschüler – sagen wir mal: flexibel gestaltet werden. Innerhalb weniger Stunden und genau zwei Telefonate später erklärte sich Killian Bidon aus La Flèche bei Le Mans dazu bereit, innerhalb der nächsten Tage seine Reise zu planen. Per WhatsApp tauschten sich Alina und Killian über alle notwendigen Planungen aus und lernten sich auf diese Weise bereits kennen. Unterstützt von der Deutsch-französischen Liborius-Fraternität, deren Vertreter für die Jugendarbeit auf deutscher Seite Vikar Küchler ist, buchte Killian sein Zugticket und kam am vergangenen Samstagabend (29.06.) im Sauerland an.

Seitdem hat Killian nicht nur das sagenhafte Rosendorf Assinghausen und die Schönheiten der Sauerländer Umgebung von der Panorama-Erlebnisbrücke Winterberg aus oder unterhalb der Bruchhauser Steine kennen gelernt, sondern nimmt ganz selbstverständlich am Unterricht der EF teil. An Unterrichtsbesuchen von Referendaren hat er sich ebenso beteiligt wie an der Probe der Bigband mit seiner Klarinette. Den Sextanerempfang hat Kilian miterlebt und wird trotz Bandage infolge einer missglückten Trainingseinheit beim American Football.... am American Football-Angebot beim Sporttag teilnehmen.

Wie er den Unterricht findet? Kein großer Unterschied, meint Killian, da das Verhältnis der Schüler zu ihren Lehrern vergleichbar ist. Da er bereits im nächsten Jahr sein Abi macht, bereitet ihm der Stoff z.B. im Mathe-Unterricht keinerlei Schwierigkeiten (sollte auch so sein, wenn „Astronaut“ der Berufswunsch ist :-)). Killian bringt sich mühelos ein, zumal er seit 6 Jahren Deutsch lernt und die Sprache, die in Frankreich als schwer zu erlernende Fremdsprache gilt und in der Gunst weit hinter Englisch und Spanisch liegt, einfach mag.

Und wie kommt man darauf, sich als Gastgeberin zur Verfügung zu stellen? Alina hat eine schlichte, aber überzeugende Antwort parat: „Bei meinem USA-Aufenthalt zeigte die Gastfamilie ein eher geringes Interesse. Daher wollten wir uns gerne als Gastfamilie anbieten, damit so etwas nicht wieder passiert.“

Wir wünschen Killian auch in der letzten Schulwoche am Gymnasium der Benediktiner viele gute Erlebnisse und Begegnungen. Wir freuen uns, dass die Deutsch-französische St. Liborius-Fraternität diese Verbindung möglich gemacht hat.


Text: Christiane Dorsz

Foto: Christoph Mause (von links nach rechts: Heinz Plugge, Christiane Dorsz, Alina Birkhölzer, Killian Bidon, Vikar Jakob Jan Küchler)