Am 25. Januar 2024 haben wir, der Q2-Religionskurs von Herrn Grewe, eine Exkursion ins Warsteiner Langenbachtal und nach Büren-Wewelsburg im Kreis Paderborn unternommen.
Zunächst sind wir mit dem Bus von der Schule aus nach Warstein gefahren. Bei einem einstündigen Aufenthalt führte uns der Warsteiner Heimathistoriker Jürgen Kösters durch das Langenbachtal und gab uns Erläuterungen zu dem Schicksal polnischer und sowjetischer Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, die hier im März 1945 kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs ermordet wurden.
Es waren Angehörige der Waffen-SS und der Wehrmacht, die eines der größten Verbrechen in der Endphase des Zweiten Weltkriegs in Deutschland verübten. Bei mehreren Erschießungen im Arnsberger Wald ermordeten sie 208 Männer, Frauen und auch Kinder, die als Zwangsarbeiter ins Deutsche Reich verschleppt worden waren. Vor Ort zeigte uns Herr Kösters einen Teil der Gebiete, in denen die Opfer hingerichtet wurden. Auch den Gedenkstein „Am Melkeplätzchen“, der 1992 in Erinnerung an die damalige Mordaktion errichtet wurde, suchten wir gemeinsam auf.
Anschließend fuhren wir weiter zur Wewelsburg. Hier erhielten wir von dem Museumspädagogen Norbert Ellermann eine Führung durch die „Erinnerungs- und Gedenkstätte 1933-1945“. Seit 1939 setzte der Reichsführer-SS Heinrich Himmler KZ-Häftlinge zum Umbau der Wewelsburg ein. Nach Himmlers Vorstellungen sollte nach dem „Endsieg“ die Wewelsburg „Mittelpunkt der Welt“ werden.
Zu Beginn unserer Führung wurde uns die Gruft im Kellergeschoss des Nordturms der Wewelsburg gezeigt, die nach dem Vorbild mykenischer Kuppelgräber zu einem Weiheraum für tote SS-Führer diente. Die oberen Stockwerke sollten zu einem Versammlungssaal für das ganze Korps der SS-Gruppenführer ausgebaut werden.
Im Anschluss sind wir in das neben der Burg gelegene Museum gegangen und haben dort die Ausstellung besichtigt. Diese beginnt im ehemaligen Turn- und Fechtsaal der SS im Untergeschoss des Wachgebäudes. Außerdem gibt es einen Ausstellungsteil zur nationalsozialistischen Weltanschauung, der sich im ehemaligen SS-Kasino befindet. Im ehemaligen Luftschutzbunker konnten wir uns über bauliche Überreste der SS im Dorf informieren.
Während der Museumsführung hat uns Herr Ellermann auch über das nahegelegene KZ Niederhagen berichtet und uns viele andere Dinge der Zeit des Nationalsozialismus im Kontext der Wewelsburg nahegebracht. Zum Schluss durften wir noch in den Weinkeller sehen, den die KZ-Häftlinge unter der Nordterrasse des Wachgebäudes für die SS einrichten mussten. Nach einem gemeinsamen Foto begaben wir uns dann auf die Rückfahrt.
Text: Melek Keser und Juliane Rettler (Q2)
Fotos: Marius Beitzel